Badia a Coltibuono

Eine Festung des toskanischen Terroirs

Im Weingut Badia a Coltibuono werden Reben biologisch angebaut.

Die Badia a Coltibuono, die „Abtei der guten Ernte“, liegt nördlich des Winzerörtchens Gaiole. Sie zählt zu den historischen Kellereien und den wichtigsten Bezugspunkten in der Toskana. Die vergangenen rund 1.000 Jahre scheinen an der im Jahr 1051 vom Vallombrosa-Orden als Ort der Ruhe und Besinnung gegründeten Stätte fast spurlos vorbeigegangen zu sein. Idyllisch in den bewaldeten Hügeln des südlichen Chianti Classico-Gebietes liegend, präsentiert sich der aus dem Weingut, einigen Bauernhöfen, dem Refektorium und einem Wehrturm bestehende Weiler noch heute fast wie im Mittelalter.

Die Kellerei ist im Besitz der vier Geschwister Stucchi-Prinetti, Nachfahren einer Florentiner Bankiersfamilie. Die traditionsbewußten Vorfahren der heutigen Eigentümerin Emanuela Stucchi-Prinetti sind auf Badia a Coltibuono schon seit Mitte des 19. Jahrhunderts zu Hause. Der Nachfahrin, die nebenbei auch als Präsidentin des Consorzio del Marchio Storico Chianti Classico wirkt, ist es zu verdanken, dass das Gut nicht nur für seine wundervolle Lage und lange Historie, sondern in erster Linie für ihre exzellenten Weine berühmt ist. Die edlen Tropfen genießen die Wertschätzung von Weinexperten aus aller Welt und werden in sämtlichen wichtigen Weinführern mit erstklassigen Bewertungen bedacht.

Kellermeister ist Emanuelas Bruder Roberto Stucchi-Prinetti, der mit sehr viel Leidenschaft autochthone Rebsorten pflegt. Auch seine Brüder Paolo und Guido setzen das traditionsreiche Werk fort. Emanuelas Mutter Lorenza de Medici wird übrigens zugeschrieben, die vermutlich berühmteste Köchin Italiens zu sein. Mit ihren Kochbüchern und TV-Shows, die meist in der großen alten Küche der Badia geschrieben und aufgezeichnet wurden, hat sie Feinschmeckern aus aller Welt viel Freude bereitet.

Die Trauben der Badia a Coltibuono wachsen auf einer Höhe zwischen 250 und 320 Metern auf Süd-, Südost- und Südwestlagen in unmittelbarer Nähe der Abtei. Die Weinberge sind neben Sangiovese auch mit Canaiolo, Chardonnay, Pinot Bianco, Trebbiano und Malvasia bestockt. Roberto und seiner Schwester gelingt es jedes Jahr, das Beste aus der inzwischen 72 Hektar großen Anbaufläche herauszuholen. Seit Jahren kommen ausschließlich biologische Anbaumethoden zum Einsatz. Die vier Geschwister haben die Badia a Coltibuono inzwischen mit großem Geschick und viel Traditionsbewusstsein zu einer Festung des toskanischen Terroirs ausgebaut und sich damit auch die Anerkennung ihrer Nachbarn erworben.

Das Potenzial der Badia a Coltibuono dürfte noch längst nicht ausgeschöpft sein, da die neue, die Bedürfnisse der modernen Weinerzeugung berücksichtigende Kellerei in Monti künftig noch herausragendere Ergebnisse verspricht. Auch das Traubengut kann nun viel schneller zum Entrappen transportiert werden. (mh)

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