Barone Ricasoli | Brolio

Qualitätsoffensive trägt Früchte

Barone Ricasoli ist eines der ältesten Weingüter Italiens.

An diesem historischen Ort in der Toskana wurde von Baron Bettino Ricasoli in den späten 1860er-Jahren erstmals festlegt, welche Rebsorten ein Chianti enthalten sollte. Die Rede ist vom Castello di Brolio inmitten des Chianti-Classico-Gebiets. Seit 1141 betreibt dort die berühmte Adelsfamilie Ricasoli konventionellen Weinbau. Die politische Macht des „Eisernen Barons“ ist Vergangenheit. Längst steht die Kultivierung von Reben im Mittelpunkt der Arbeit. „Zusammen mit seinem Dreamteam hat Francesco Ricasoli hier Enormes bewirkt“, schrieb der Gambero Rosso.

Der Landbesitz liegt in der Gemeinde Gaiole und umfasst insgesamt 1.200 Hektar, von denen 249 Hektar Weingärten sind. Auf rund zwei Dritteln der Fläche wird Sangiovese angebaut. Das restliche Terrain ist mit den Sorten Cabernet Sauvignon, Canaiolo Nero, Chardonnay, Malvasia del Chianti und Merlot bepflanzt. Die Einrichtung der Keller entspricht höchsten Ansprüchen. „Die Geschichte des Ricasoli-Guts ist mit der des Chianti Classico untrennbar verbunden“, heißt es im Vini d’Italia. Noch heute gelte die Kellerei als ein „Musterbetrieb des Anbaugebiets“.

Angeregt von der französischen Weinphilosophie, verfügt das zu den ältesten Weingütern der Welt zählende Castello di Brolio über ein übersichtliches, aber facettenreiches Sortiment, das auf dem Markt in ausreichender Menge und zu angemessenen Preisen angeboten wird. Der Hauptwein des Hauses – Chianti Classico Castello di Brolio  – wird ausschließlich aus Sangiovese hergestellt und eineinhalb Jahre lang in Holzfässern ausgebaut. Zu den weiteren Spitzenweinen zählen Chianti Classico Brolio und Riserva Rocca Guicciarda.

Die edlen Tropfen sind das Ergebnis einer Entwicklung, die schon 1993 begann: Damals hatte Francesco Barone Ricasoli das Weingut, das manchmal auch als „Château Lafite Italiens“ bezeichnet wird, übernommen. Er leitete mit seinem erstklassigen Team sogleich eine ehrgeizige Qualitätsoffensive ein: Neue Weingärten wurden angepflanzt, und es wurde ein wissenschaftlich untermauertes Programm zur Selektion und Weitervermehrung der besten alten Sangiovese-Klone in Gang gesetzt. Der jüngste Spross der berühmten Adelsfamilie analysierte zudem die einzelnen Lagen, um die Eigenschaften der Weinberge und den Einfluss des Bodens auf den Wein besser begreifen und Fehler auf dem Weg von der Traube in die Flasche vermeiden zu können. Ricasoli ist es auch im Jahr 1997 gelungen, die Vorherrschaft der „Supertuscans“ in Italien zu brechen.

Beachtlichen Anteil am qualitativen Höhenflug des Castello di Brolio hat Chef-Önologe Carlo Ferrini, der das Chianti und seine Weine bestens kennt. 2008 wählte das US-Fachmagazin „Wine Enthusiast“ den Toskaner zum „Winemaker of the Year“. (mh)

Entdecken Sie dieChianti Weinebei SUPERIORE.de