Chianti Rufina

Rufina: Höchstes Ansehen in großer Höhe

Von den sieben Unterbereichen genießt die Rufina DOCG das höchste Ansehen. Vor allem die Adelsfamilie Frescobaldi beschleunigte die Anerkennung des Gebiets als zertifizierte Subregion. Schon im Jahre 1716 war die Gegend als eines der besten Anbaugebiete im Großherzogtum Toskana erwähnt worden. Ein Großteil der Weinberge gehört heute den berühmten Familien Antinori und Frescobaldi.

Das Gebiet um Pontassieve, östlich vom 24 Kilometer entfernten Florenz und am Sieve, einem Nebenfluss des Arno geleg en, ist vom fast kontinentalen Klima des toskanischen Inlands geprägt. In den höheren Lagen, die sogar bis zu 900 Meter über dem Meer erreichen können und von großen Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht profitieren, entstehen einige ausgesprochen elegante, facettenreiche Weine mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Für die Finesse der edlen Tropfen und die Zeit, die sie brauchen, um zu glänzen, ist in erster Linie ein Einschnitt in den Gebirgszug Apennin weiter nördlich verantwortlich: Er sorgt dafür, dass vom Meer kommende Brisen die Rebflächen kühlen.

Das kleine Örtchen Rufina hat eine sehr lange Weinbautradition und war bereits zu Zeiten des Großherzogtums der Toskana im 15. Jahrhundert für seine edlen Gewächse berühmt. Mit einer heute im Register angegebenen Anbaufläche von 750 Hektar war das Gebiet in den 1930er Jahren ins Chianti-Gebiet eingemeindet worden. Zuvor war dort unter der Bezeichnung Rufina ein eigener Wein hergestellt worden. In den siebziger Jahren erarbeitete sich die Unterregion ihren eigenen Ruf. Wegen der besonderen Sand-, Kalkstein- und Tonmergelböden keltern wenige Spitzenerzeuger eigenständige, körperreiche und beachtlich langlebige Weine. Der Chianti Rufina (nicht zu verwechseln mit dem Chianti-Produzenten Ruffino) kann mit dem Chianti Classico konkurrieren, gilt jedoch als weniger streng. Die guten Tropfen sind etwas tanninstärker, besitzen aber eine zarte Frucht.

Pomino, ehemals zum Chianti Rufina gehörend, hat heute eine eigene DOC, in der Rot- und Weißwein produziert wird. Dort entsteht auch ein Vin Santo von Trauben, die bis Weihnachten oder länger auf dem Dachboden getrocknet werden, damit sie rosinieren. Das heißt: Den Beeren wird Wasser entzogen, um die Konzentration von Zucker und Extraktstoffen zu erhöhen.

Produktionsregeln Chianti Rufina

Rufina: Korkenknallen erst im September

Alle Trauben, die für einen Rufina DOCG verwendet werden dürfen, müssen aus dem Produktionsgebiet stammen. Ein Verschnitt besteht zu mindestens 70 Prozent aus Sangiovese. Weitere rote Sorten sind bis zu einem Anteil von 30 Prozent erlaubt. Für das Cuvée können etwa Canaiolo und Colorino, aber auch die alternativen Sorten Cabernet und/oder Merlot verwendet werden. Allerdings dürfen internationale Rebsorten nur bis zu einem Anteil von maximal 15 Prozent beigemischt werden. Weiße Sorten wie Trebbiano toscano und Malvasia Bianca Lunga sind seit 2006 nicht mehr zugelassen.

In dem hoch angesehenen Untergebiet Rufina dürfen maximal 8.000 Kilogramm (80 Doppelzentner) Trauben pro Hektar und drei Kilogramm je Hektar und Stock für die Produktion verwendet werden. Die Weine müssen mindestens einen Alkoholgehalt von elf Volumenprozent besitzen und einen Trockenextrakt von wenigstens 21 Gramm pro Liter enthalten. Der Mindestsäuregehalt wurde mit 4,5 Gramm pro Liter festgesetzt. Der Höchstgehalt von vier Gramm Reduktionszucker pro Liter darf nicht überschritten werden. Weinliebhaber dürfen die Korken erst ab September des auf die Weinlese folgenden Jahres knallen lassen. (mh)

Entdecken Sie dieChianti Weinebei SUPERIORE.de