Chianti Montalbano
Montalbano: Seltene Chianti in beachtlicher Qualität
Noch nicht einmal eine Handvoll Produzenten teilen die nordwestlichste Unterzone des Chianti-Gebiets, Montalbano DOCG, unter sich auf. Das Gebiet westlich von Florenz und südlich von Pistoia ist nach einem 500 Meter hohen Berg benannt. In der fruchtbaren Ebene erstreckt sich die 318 Hektar große Weinbauzone. Bereits im 13. Jahrhundert war der Chianti Montalbano für seine hohe Qualität bekannt. Der gute Tropfen wurde deshalb an den Tafeln der Bischöfe von Pistoia serviert.
Auch wenn der Chianti Montalbano DOCG seinen eigenen Charakter besitzt, bewahrt er doch die gemeinsamen Merkmale aller Weine aus der Großzone: Die Rebensäfte von hier gelten als harmonisch und recht sanft. Sie haben eine seidige Tanninstruktur. Es handelt sich meist um einen rubinroten, fruchtigen und trockenen Wein von guter, teils ausgezeichneter Qualität mit einem intensiven Geruch nach Märzveilchen und Blumen. Die Erzeugnisse sind unter Weintrinkern allerdings weniger bekannt. Der Grund: Es kommen nur wenige Tropfen in den Handel, da die besten Sangiovese oft als Carmignano DOC etikettiert werden. Dabei handelt es sich um einen Wein, der von beachtlicher Qualität sein kann.
Die Zone Carmignano wurde 1932 dem Gebiet Montalbano zugeschlagen und wird seit 1975 wieder als eigenständige Appellation geführt. Aufgrund der tiefgelegenen Rebhügel fällt der Wein säureärmer als der Chianti Classico aus. Er erreicht wegen der sandigen Böden auch nicht ganz dessen Körperreichtum. Carmignano gehört zu den vier Weinzonen der Toskana, die bereits 1716 vom Großherzog der Toskana, Cosimo III., als herausragende Ursprungsgebiete erwähnt wurden.
Produktionsregeln Chianti Montalbano
Montalbano: Früh genussreife seltene Weine
In der Subzone Montalbano DOCG muss ein Verschnitt zu mindestens 70 Prozent aus der Hauptsorte Sangiovese bestehen. Andere rote Sorten sind bis zu einem Anteil von 30 Prozent zugelassen. Für das Cuvée können heimische, aber auch alternative Sorten verwendet werden. Allerdings dürfen internationale Rebsorten nur bis zu einem Anteil von maximal 15 Prozent beigemischt werden. Weiße Trauben wie Trebbiano toscano und Malvasia Bianca Lunga sind im Verschnitt seit 2006 nicht mehr erlaubt.
Im Untergebiet Montalbano DOCG dürfen maximal 8.000 Kilogramm (80 Doppelzentner) pro Hektar und drei Kilogramm pro Hektar und Stock für die Weinproduktion verwendet werden. Alle für die Produktion ausgewählten Trauben müssen aus der DOCG westlich von Florenz stammen. Für die Weine ist mindestens ein Alkoholgehalt von elf Volumenprozent und ein Trockenextrakt von 21 Gramm pro Liter vorgeschrieben. Der Mindestsäuregehalt wurde mit 4,5 Gramm pro Liter festgesetzt. Ein Zusatz von Zucker vor der Gärung von maximal vier Gramm pro Liter markiert die Obergrenze. Der eher selten in den Handel gelangende Wein kann schon ab März des auf die Ernte folgenden Jahres genossen werden. (mh)