Rocca delle Macie

Quantität und Qualität vertragen sich

Sergio Zingarelli ist der Sohn des ehemaligen Filmproduzenten Italo Zingarelli. Er führt den Weinbetrieb Rocca delle Macìe mit der Leidenschaft seines Vaters weiter.

Fällt der Name Italo Zingarelli, denken viele Kinogänger sogleich an sehr erfolgreiche Italo-Western, in denen die schlagkräftigen Schauspieler Bud Spencer und Terence Hill die Hauptrollen spielen, nicht jedoch an den Gründer eines toskanischen Weinguts. Doch eben dieser Italo Zingarelli, der als junger Mann selbst Boxer war, beendete im Jahr 1973 seine Laufbahn als erfolgreicher Filmproduzent, Drehbuchautor und Co-Regisseur und erwarb die etwa 85 Hektar große Hofansiedlung „Le Macìe“ in Castellina im Herzen des Chianti Classico, um sich seinen Lebenstraum vom eigenen Weingut zu erfüllen. So entstand Rocca delle Macìe. Nur noch für zwei weitere Filme kehrte Italo, der im April 2000 in Rom starb, aus seinem Ruhestand ins Filmgeschäft zurück.

„Macìa“ bedeutet, ins Deutsche übersetzt, soviel wie Steinschlag – genau diese Bezeichnung charakterisiert die Böden im Chianti-Gebiet sehr gut. Italo begann sogleich, das Gut von Grund auf zu restaurieren, Rebstöcke und Olivenhaine anzupflanzen. Bereits 1978 konnte er seinen ersten eigenen Chianti genießen, der bei Weinkritikern, im Handel und in der Gastronomie sogleich großen Zuspruch fand. Italo Zingarelli erwarb auch das nahe gelegene Weingut Sant’Alfonso, das er zu einem Weinkeller mit moderner önologischer Ausstattung ausbaute.

Seit 1989 ist Sergio Zingarelli, Italos jüngster Sohn, mit leidenschaftlichen Engagement Präsident der Erzeugerfirma. Vier Jahre zuvor war er von seinem Vater bereits als Verantwortlicher für den weltweiten Vertrieb bestimmt worden. Obwohl sein Unternehmen zu den größten des Chianti Classico zählt, verlieren der Besitzer und seine Frau Daniela nie den Überblick über das breite und in der Summe auf einige Millionen Flaschen pro Jahr verteilte Sortiment.

Die Gesamtfläche von Rocca delle Macìe erstreckt sich heute auf mehr als 600 Hektar, von denen gut 200 Hektar für den Weinbau und 80 Hektar für den Olivenanbau genutzt werden. Außerdem ist der toskanische Weinerzeuger für seine Honigproduktion bekannt. Zum Besitz zählen heute mit Macìe, Sant’Alfonso, Fizzano und Tavolelle vier Güter im Chianti Classico sowie die zwei in der Maremma gelegenen Erzeugerstätten Campomaccione und Casamaria. Der noch von Italo gebaute Weinkeller wird immer auf dem aktuellen Stand gehalten. Mit Lorenzo Landi als neuem Önologen wurde vor einigen Jahren der kellertechnische Ansatz neu bestimmt. Zu den Flaggschiffen unter den Weinen zählen Chianti Riserva Fizzano, der IGT Roccato und Ser Govieto.

Rocca delle Macìe verfügt über ein hervorragendes Vertriebsnetz. „Die Betriebsphilosophie setzt auf eine sehr umsichtige Preispolitik, bei der sich Quantität und Qualität nicht in die Quere kommen, sondern mitunter zu absoluter Höchstform auflaufen“, schreibt der Gambero Rosso. Tatsächlich ist die hohe Qualität der Weine beachtlich und verlässlich. Der „Chianti Classico Rocca delle Macìe 2010“ wurde vom Magazin „Weinwelt“ als „Wein des Jahres 2012“ zum besten italienischen Rotwein gekürt. In einer Weltrangliste, für die Weinkenner auf dem deutschen Markt verfügbare Rotweine testeten, belegte der edle Tropfen im gleichen Jahr den zweiten Rang. (mh)

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