Castello dei Rampolla
Mit Giacomo Tachis zu Weltruhm
Im Weingut Castello dei Rampolla werden die Weine biologisch und naturnah angebaut.
Passionierte Weinliebhaber kennen die edlen Tropfen bestimmt: Den blitzsauberen Chianti Classico, den Super-Toskaner Sammarco und den Vigna d’Alceo. Alle drei Rotweine legen große Ehre ein für das Castello dei Rampolla. Das in der Conca d’Oro von Ponzano liegende und schwer zu erreichende Weingut ist seit fast 300 Jahren im Besitz der Adelsfamilie di Napoli. Spätestens seit Ende der 1980er Jahre ist es für ununterbrochene Spitzenqualität weltberühmt. Der Chianti Classico spielt auf dem Gut trotz hohen Ertragsanteils allerdings nicht die wichtigste Rolle.
Die Grundlagen für den langjährigen Erfolg legte der Großvater der Geschwister Maurizia und Luca di Napoli. Alceo konzentrierte sich ab den 1970er Jahren ausschließlich auf den Weinbau, obwohl es damals riskant war, mit dieser Aufgabe allein seinen Lebensunterhalt zu sichern. Doch die Weinkenner merkten den guten Tropfen ihre Spitzenqualität schnell an und sicherten damit die Existenz des immer gutgelaunten älteren Herrn mit Schnurrbart. Längst wird das legendäre Gut von Alceos Enkeln geleitet. Maurizia und Luca betrachten die Weinbereitung als einen ganzheitlichen Prozess, dem sie mit viel Herz nachgehen. Maurizia findet dabei noch Zeit, sich mit Liebe um das von ihr im Bauernhaus eingerichtete Kinderheim zu kümmern.
Zwischen 1994 und 1998 haben die Geschwister eine sehr wichtige Stufe der Entwicklung eingeleitet, als sie Castello dei Rampolla Schritt für Schritt auf biologischen und naturnahen Anbau umstellten. Seitdem werden zum Beispiel im Weinberg zur Qualitätsverbesserung keine Pestizide mehr verwendet. Um dichten und konzentrierten Most zu bekommen, tragen die im Durchschnitt etwa 360 Meter über dem Meeresspiegel stehenden Rebstöcke auch weniger Trauben. Damit die Beeren viel Kraft bekommen, nehmen Maurizia und Luca geringere Ernteerträge in Kauf. „Zudem schwören sie auf den Anthroposophen Rudolf Steiner und den Mondkalender von Maria Thun, der den Arbeitsrhythmus bestimmt – von den Aussaat-Tagen bis hin zum Abfüllen“, schrieb WeinGourmet.
Der Chianti wird traditionell mit Sangiovese sowie einem sehr geringen Anteil Cabernet Sauvignon erzeugt und nicht in Barriques ausgebaut. Dass es sich dabei um einen sehr charaktervollen und langlebigen Wein handelt, ist einerseits den hervorragenden Lagen in einer muschelförmigen Senke, aber auch dem Wirken des berühmten toskanischen Önologen Giacomo Tachis, dem „Macher“ von Sassicaia, zu verdanken. (mh)