San Felice

Die Wiedergeburt der Pugnitello-Traube

Die Agricola San Felice gilt als Verfechter eines ganzheitlichen Konzepts der Weinerzeugung.

 

Sie hat mit stolzer Überzeugung immer an das Chianti Classico-Gebiet geglaubt. Die Agricola San Felice erzeugt dort seit fast 50 Jahren nicht nur eine bemerkenswerte Menge von mehr als einer Million Flaschen pro Jahr, sondern wacht auch akribisch darüber, dass der Wein des toskanischen Hauses sein regionales Profil und seine hohe Qualität bewahrt.

Durch stetiges Wachstum ist San Felice innerhalb weniger Jahre zu einem der renommiertesten und produktionsstärksten Weinerzeuger der Toskana geworden. Die moderne Kellerei liegt in Castelnuovo Berardenga im Süden des Chianti Classico im Zentrum eines etwa 650 Hektar großen Landguts, umgeben von Weinbergen und Olivenhainen. Die Trauben gedeihen in San Gusmé im Nordosten unweit von Sant’Angelo in Colle bei Montalcini. San Felice betreibt außerdem seit 1984 das Gut Campogiovanni in Montalcino – dort wird der berühmte Brunello hergestellt – und die Erzeugerstätte Perolla in der Maremma.

Seit den 1970er Jahren wurden das Management im Weinberg und die Praktiken im Keller stetig verbessert. Die gekelterten Weine werden vom Gambero Rosso als persönlichkeitsstark, solide und zuverlässig eingeschätzt. „Mit gartengleich gepflegten Rebkulturen und fortlaufenden Experimenten hat sich San Felice als ein wesentliches Element des toskanischen Weinbaus profiliert“, würdigt der Weinführer die Leistungen des Unternehmens.

Das mit der Übernahme des Versicherungskonzerns Riunione Adriatica di Sicurtà (RAS) an den Allianz-Konzern übergegangene moderne Vorzeigegut hat als Vorreiter die Weingeschichte des Chianti Classico entscheidend geprägt. So brachte es im Jahr 1968 mit dem Vigorello den ersten Jahrgang der Supertoskaner überhaupt heraus. Der Tropfen wurde fast zur Hälfte aus Cabernet Sauvignon erzeugt. San Felice setzte auch schon früh für seine Chianti Classico-Weine fast ausschließlich auf die Hauptsorte Sangiovese.

Im Einklang mit der Tradition der Toskana richtet sich das Hauptaugenmerk des idyllisch gelegenen und an ein Wellness-Hotel angegliederten Weinguts auf autochthone Rebsorten. San Felice ist auch mehr als nur ein Wein und Oliven produzierender Betrieb. Denn schließlich ist es dort gelungen, die Kenntnisse und Erfahrungen über das antike Anbaugebiet mit einem Forschungsprojekt – vor allem zur Sangiovese – erfolgreich zu verbinden und bis heute wichtige Erkenntnisse zu sammeln. So konnte auch der fast ausgestorbenen uralten Pugnitello-Traube zu einer Wiedergeburt verholfen werden. Ein leidenschaftlicher Anhänger des in San Felice betriebenen und mehrfach prämierten ganzheitlichen Konzepts der Weinerzeugung ist der Önologe Leonardo Bellaccini. Er wacht schon seit mehr als 20 Jahren über die Produktion des renommierten Hauses.

San Felice steht in seiner Heimat und im Ausland vor allem für zwei bemerkenswerte Riserve – den Premium-Wein „Chianti Classico Il Grigio“ und den „Chianti Classico Poggio Rosso“, einen der am häufigsten prämierten Chianti Classico-Gewächse überhaupt. Die edlen Tropfen dürften ganz bestimmt auch dem Anspruch genügen, nach einer erfolgreichen Vorstandssitzung des Allianz-Konzerns entkorkt zu werden. (mh)

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