Riecine

Eine edle Perle der Toskana

Der mythische Name Riecine steht für anmutige Tropfen, die Liebhaber von Chianti Classico immer wieder in Verzückung versetzen.

„Sie können nicht in vollem Umfang die Kultur Italiens und italienischen Wein schätzen, wenn Sie noch nie einen großen Sangiovese genossen haben.“ Dies sagt Sean O’Callaghan von Riecine. Der Weinfachmann, der an der renommierten Hochschule in Geisenheim Önologie und Weinbau studiert hat, kümmert sich bereits seit März 1991 um das Management in den Rebhügeln und beaufsichtigt die gesamte Weinbereitung des im Chianti Classico gelegenen Weinguts.

O’Callaghan ist Engländer und wurde in Sri Lanka geboren. Er fand den Weg zum Wein, obwohl sein Vater in dem im Indischen Ozean gelegenen Inselstaat eine Teeplantage verwaltete und er dort bestimmt auch eine tragende Rolle hätte einnehmen können. Der Produktionsdirektor interessierte sich jedoch schon in jungen Jahren mehr für Rebensäfte als für Tee, da ein Onkel in England einen Weinberg besaß. Der inzwischen vielfach ausgezeichnete Önologe hat Riecine in mehr als zwei Jahrzehnten zu einem der angesehensten Hersteller von Chianti Classico gemacht und möchte auch weiterhin den edlen Gewächsen des 500 Meter oberhalb von Gaiole gelegenen Weinguts eine persönliche und anspruchsvolle Note geben.

Das Weingut Riecine zählt wahrlich zu den Perlen des Chianti Classico und ist bereits nach mehr als 40 Jahren zur Legende geworden. Im Jahr 1112 wurde der Name in einer Urkunde des nahe gelegenen Klosters wohl erstmals erwähnt. Es dauerte bis 1971, ehe der inzwischen verstorbene Brite John Dunkley ein Stück Land mit dem oberhalb von Gaiole im Chianti Classico gelegenen Anwesen erwarb. Den ersten in Flaschen abgefüllten Wein brachte er sieben Jahre später auf den Markt. Er wurde sogleich ein Erfolg. Der inzwischen verstorbene Gründer des Weinguts galt als Verfechter höchster Qualitätsansprüche. Daher gelang es ihm, seinen Besitz schnell zu Weltruhm zu verhelfen. Dunkley war es auch, der O’Callaghan als Önologen einstellte. Im Jahr 1996 ging das Gut Riecine in den Besitz des aus Mailand stammenden Amerikaners Gary J. Baumann über, der es seinerseits 16 Jahre später an eine Investorenfamilie verkaufte, die namentlich nicht genannt werden möchte.

Riecine steht für sehr authentische und unverfälschte Weine der Region. In stilistischer Hinsicht nimmt das Gut mit seinem fundierten klassischen Ansatz eine absolute Ausnahmestellung in der Toskana ein. O’Callaghan ist es gelungen, einen persönlichen Stil zu entwickeln, der nicht immer mit der Tradition des Chianti vollständig übereinstimmt, aber als innovativ gilt. Der Sangiovese als einziger verwendeter Rebsorte hält der „Weinmacher“ jedoch eisern die Treue. Das Traubenmaterial von Riecine ist von erstklassiger Qualität. Bei der Verarbeitung der Beeren nimmt die einfühlsame Interpretation einen höheren Stellenwert ein als profundes technisches Know-how. Das Resultat der liebevollen Arbeit sind anmutige und zu fairen Preisen angebotene Delikatessen, die frei von modischen überreifen Aromen, fetter Frucht oder trockenen Tanninen sind. Die Weine von Riecine werden deshalb von der Fachpresse immer wieder gefeiert.

Die biodynamisch bewirtschafteten Weinberge befinden sich in verschiedenen Gebieten des Chianti Classico. Einige Rebhügel erheben sich gleich hinter der Kellerei, andere liegen zum Beispiel in Vertine und in La Casina oder zählen bereits zu Montecuccio. Nach dem im Frühjahr 2013 vollzogenen Kauf von Anbauflächen benachbarter Güter und der Vermietung einiger Rebflächen werden derzeit 18 Hektar Weinberge von Riecine für die Produktion genutzt. (mh)

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