Fonterutoli

Am neuen Bild des Chianti maßgeblich mitgewirkt

Die Familie Mazzei hat das Castello di Fonterutoli zu einer Spitzenadresse in der toskanischen Weinerzeugung gemacht. Der Keller des Guts mutet geradezu avantgardistisch an.

Der Weinkeller ist wahrlich eindrucksvoll. Damit auf drei zum Großteil unterirdischen Stockwerken Trauben und Wein stressfrei transportiert werden können, wurden zum Einsatz der Schwerkraft Gefälle in den Bau eingeplant. Das Architekten-Team um Agnese Mazzei schuf auch die Voraussetzungen zur Mikrovinifikation, mit der die Besonderheit jeder einzelnen Parzelle herausgearbeitet werden kann. 3.500 Barriques fasst der Keller mit natürlicher Kühlung durch eine Quelle, die in dem offen gelassenen Fels entspringt. Der avantgardistische Weinkeller gehört zum Castello di Fonterutoli, das – fünf Kilometer südlich von Castellina im Chianti Classico gelegen – einen malerischen Ausblick auf das Val D’Elsa bietet.

Die Gemeinde Fonterutoli soll eine wichtige Rolle bei der Entstehung des Chianti-Gebietes gespielt haben. Seit 1435 ist das weitläufige Gut im Besitz der Familie Mazzei. Lapo Mazzei war langjähriger Präsident des Consorzio del Marchio Storico Chianti Classico. Heute wird das Weingut von Filippo und Francesco Mazzei geführt. Die überwiegend steinigen Böden haben dem Wein des Castello di Fonterutoli den Beinamen „Wein der Steine“ eingebracht. Strenge Ertragsbeschränkungen und umweltbewusstes Wirtschaften sorgen dafür, dass diese Parallelbezeichnung auch weiterhin erhalten bleiben dürfte.

Der Betrieb erstreckt sich auf einer Gesamtfläche von 650 Hektar. Davon sind 117 Hektar spezialisierte Weinberge in ausgezeichneten Lagen, die in die fünf Gebiete Fonterutoli, Siepi, Badiola, Belvedere und Caggio aufgeteilt sind. Die Rebhügel erreichen eine Höhe zwischen 230 und 500 Metern über dem Meeresspiegel. In puncto Rebenkultivierung, Verwertung und Ausbau geht man im Castello di Fonterutoli sehr traditionsbewusst vor.

Hohe Qualität, eine klare Konzeption und fachliches Können haben die Weine des Hauses zum Maßstab für hochkarätigen Chianti Classico gemacht. Die Produktpalette wurde inzwischen ausgedünnt; sie ist damit übersichtlicher geworden. Beraten vom renommierten Önologen Carlo Ferrini, werden auf dem Anwesen auch vier Rotweine höchsten Niveaus gekeltert. Die edlen Gewächse sind auf Eleganz und Feinheit getrimmt, ohne ihren Charakter als Chianti zu verlieren.

Zu den Premiumweinen zählen der „Chianti Classico Castello di Fonterutoli“ sowie das unverwechselbare Kultprodukt „Siepi“, das der Bezeichnung „Supertuscan“ vollauf gerecht wird. Als eines der angesehensten Weingüter der Toskana steht das Castello di Fonterutoli mit diesen Spitzenerzeugnissen auch für die Wiedergeburt des Chianti in den 1980er Jahren. Seit dem Jahrgang 1997 verfolgt man die Strategie, auf die Bezeichnung „Riserva“ zu verzichten, um gegen die Verwendung dieser Qualitätsstufe bei qualitativ fragwürdigen Weinen einiger Erzeuger ein klares Zeichen zu setzen.

Die Persönlichkeit der Weine des Castello di Fonterutoli hat sich im Laufe der Zeit durch stetige Forschung und Innovation im Einklang mit der Kultur, der Historie und dem gewachsenen technischen Erfahrungsschatz des Betriebes perfektioniert. (mh)

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