Castello Banfi

Das Image des königlichen Brunello gestärkt

Castello Banfi hat als größtes Weingut der Toskana auch einen vielfach ausgezeichneten Chianti Classico im Spitzensortiment.

Teodolinda Banfi machte Geschichte, weil sie als erste kirchliche Laiin überhaupt einem päpstlichen Haushalt vorstehen durfte – dem von Papst Pius XI. Der Einfluss der ausgewiesenen Weinkennerin reichte weit über den Vatikan hinaus und inspirierte die Gründung eines Unternehmens, das später einmal die Weinwelt immer wieder verändern sollte. Nachdem ihr in Connecticut geborener Neffe Giovanni Mariani nach dem Tod seines Vaters zu ihr nach Italien verschickt worden war und sich dort edlen Genüssen verschrieben hatte, benannte er sein neu gegründetes Importunternehmen für Weine und Delikatessen vor seiner Rückkehr in die USA im Jahre 1919 einfach nach seiner Tante: Banfi.

Längst ist aus dem Betrieb etwas ganz Großes entstanden. Das in Sant’Angelo Scali unweit des Bergstädtchens Montalcino gelegene faszinierende mittelalterliche Kastell gilt heute nicht nur als größtes Weingut der Toskana, sondern es verbindet auch auf beste Art und Weise die Tradition mit der Moderne. In seiner heutigen Form wurde der Betrieb 1978 von Giovannis beiden Söhnen John und Harry Mariani aus New York gegründet. Beide waren zuvor durch den Import von Lambrusco zu erheblichem Wohlstand gekommen. In der Heimat ihrer Großväter schufen die beiden Brüder in engster Kooperation mit dem inzwischen in den Ruhestand gewechselten Pionier-Önologen Dr. Ezio Rivella ein riesiges Weinimperium. An das imposante Gut ist auch ein großes Restaurant und eine Vinothek angeschlossen.

Nachdem sie die knapp 3.000 Hektar Land erworben hatten, wählten die Marianis die bevorzugtesten Lagen unterschiedlicher Weinberge aus und bestockten die sich 250 bis 400 Meter über den Meeresspiegel erhebenden Hügel mit Reben. Heute werden rund 850 Hektar der landwirtschaftlichen Fläche für die Produktion edler Gewächse genutzt. Die Rebhügel sind überwiegend mit Sangovese und Cabernet Sauvignon, aber auch mit Syrah sowie den weißen Sorten Chardonnay und Sauvignon Blanc bepflanzt. Geschützt durch die Berge des toskanischen Apennin, herrscht an den Hängen ein kühles und gemäßigtes Klima. Für ideale Wachstumsbedingungen sorgt der nährstoffreiche lehmhaltige Boden. Die Weingärten werden überwiegend über künstlich angelegte Seen bewässert. Zum Sortiment des Guts zählen neben guten Tropfen auch zwei Grappas sowie ein Aquavit und ein extra-vergines Olivenöl.

Castello Banfi wurde wegen seines außergewöhnlichen Einsatzes für die Umwelt und für sein soziales, ethisches Engagement als erstes Weingut weltweit ausgezeichnet. In puncto Kundenzufriedenheit nimmt der Betrieb ebenfalls eine Spitzenstellung ein. Die Zucht neuer Sangiovese-Klone hat ihm viel Anerkennung eingebracht. Die Verantwortlichen von Banfi haben auch erfolgreich nach Mitteln und Wegen gesucht, den Wein weniger schwefeln zu müssen oder sogar ganz auf den Einsatz von Schwefel verzichten zu können.

Für die hervorragende und kontinuierliche Qualität der Weine zeichnen der Schweizer Önologe Rudy Buratty und der Agronom Maurizio Marmugi verantwortlich. Die Eigentümerinteressen werden von Cristina Mariani-May – sie leitet das Gut in dritter Generation – und ihrem Cousin James Mariani vertreten. Als Generaldirektor hat Enrico Viglierchio die umfassende Kontrolle von über 100 Hektar Rebflächen der DOCG Montalcino verwirklicht. Jeder Weinberg wird einzeln betrachtet und gesondert vinifiziert. Die im Keller lagernden Stahl- und Holzfässer werden von einem eigenen Techniker-Team entwickelt. Alle im High-Tech-Keller vorzunehmenden Schritte der Weinbereitung – von der Traubenmühle über die Gärung bis hin zur Flaschenabfüllung – laufen in Castello Banfi computergesteuert ab.

Cristina Mariani-May hat bewiesen, dass es möglich ist, sowohl die Wiedergeburt des Brunello einzuleiten, als auch eine führende Rolle zu behaupten, wenn neue Namen und Stile angesagt sind. Sie trug maßgeblich dazu bei, das Image des königlichen Brunello als einen der führenden Botschafter Italiens zu stärken. Neben dem vielfach wegen seiner idealen Struktur, Farbe und wegen seines Körpers prämierten Brunello di Montalcino wurde auch der Chianti Classico des Hauses, eine Mischung aus fruchtigen Aromen und einer Note aus Vanille und Schokolade sowie leichter Würze aus Tannin, häufig mit Auszeichnungen bedacht. Insgesamt werden in dem toskanischen Gut fünfzehn Weine der absoluten Spitzenklasse erzeugt – jeder von ihnen ist ein wahrer Hochgenuss. „Eigentlich sollte man Castello Banfi zum Sieger aller Preisklassen ausrufen“, stellt der Weinführer Gambero Rosso anerkennend fest. Das Gut biete „für jeden Geldbeutel etwas, beste Machart garantiert“. (mh)

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