Sette Ponti
Über sieben Brücken musst du fahr’n
Die Weinberge der Tenuta Sette Ponti ließ bereits Erzherzog Leopold von Habsburg anlegen.
Im Hintergrund des Gemäldes „Mona Lisa“ von Leonardo da Vinci ist die Brücke Ponte Buriano zu sehen. Wer die Straße von Arezzo nach Florenz nimmt, muss sieben Mal den Arno überqueren und dabei auch diesen berühmten Überweg passieren. Ein in der Nähe von Arezzo im Chianti Classico gelegenes Weingut trägt diese Besonderheit im Namen. Es heißt Sette Ponti, zu Deutsch „Sieben Brücken“.
Die Rebhügel der Tenuta Sette Ponti ließ nach Angaben des Weinführers Gambero Rosso noch der frühere Besitzer, Erzherzog Leopold von Habsburg, anlegen. Das Landgut ging später auf die Familiendynastie Savoyen über, die sich allerdings nur ab und zu dem Weinbau widmete. Im Jahr 1935 wurden die Reben für den noch heute hergestellten „Vigna di Pallino“ gepflanzt. Seit Mitte der 1990er Jahre ist Antonio Moretti, im ersten Beruf Modeunternehmer, Gutseigner. Er hatte den Besitz von seinem Vater Alberto übernommen, der ihn in den 1950er Jahren von den Prinzessinnen Margherita und Maria Christina di Savoia d’Aosta ursprünglich in der Absicht erworben hatte, von dort aus mit Freunden zur Jagd aufbrechen zu können.
Weinbau wurde in der Tenuta zwar schon immer – seit 1957 auch von Alberto – betrieben. Doch erst im Jahr 1996 widmete sich Antonio, der noch weitere Güter in Bolgheri, in der Maremma und auf Sizilien besitzt, mit größerem Engagement dieser Tätigkeit. Ein internationales Expertenteam wurde eingestellt, um das Gut qualitativ weit nach vorne zu bringen und alle dazu erforderlichen Veränderungen ungeachtet der Kosten und früherer Gewohnheiten vorzunehmen. 1998 schuf Antonio den „Crognolo“ aus der Rebsorte Sangiovese und 1999 den Kultwein „Oreno“, eine Cuvée aus den französischen Sorten Merlot und Cabernet Sauvignon. Beide Weine verhalfen der Tenuta zu internationalem Ruhm.
Zur Seite steht Antonio heute ein hochkarätiges technisches Team mit dem Önologen Carlo Ferrini und dessen Assistenten Gioia Cresti. Ferrini gilt in der toskanischen Weinwelt als bedeutender und innovativer Unternehmensberater. Er hat zum Beispiel schon für die Betriebe Castello di Brolio, Castello di Fonterutoli, Poliziano und Castello di Terriccio gearbeitet.
Die Tenuta Sette Ponti erstreckt sich über 330 Hektar, von denen mehr als 50 Hektar mit Reben bestockt sind. Der älteste Weinberg, der Vigna dell’Impero, wurde im Jahr 1935 angelegt. Er ist überwiegend mit Sangiovese bestockt; die Trauben werden heute vor allem für den IGT-Wein „Oreno“ verwendet. (mh)